Faszinierende Landschaft, traumhafter Ausblick, seltene Fauna und Flora und beindruckende Steinskulpturen prägen den durch die Opernfestspiele berühmt gewordenen Kogelberg mit seinem „Weg über den Berg“, den es seit 2019 gibt. Am Fuß des kleinen Berges befindet sich der „Römersteinbruch“, österreichweit einer der ältesten noch aktiven Werk-Steinbrüche.
Der Kalksandstein (Piedra, steht für Stein) des Kogelbergs ist durch Lagunenablagerungen wie Muscheln, Korallen und Knollaugen vor Millionen Jahren entstanden. Er war ideales Ausgangsmaterial für die dort harmonisch in der Natur platzierten Skulpturen berühmter Bildhauer:innen.
Der Weg ist das Ziel
Die Skulpturen, die man bei der Wanderung am „Weg über den Berg“ passiert, sind zu Teilen der Landschaft geworden, sie sind eins mit ihr. Die Objekte der „Land Art“, einer Kunstrichtung, die in den 1960er-Jahren in den USA entstand und sich weltweit verbreitete, zeichnen sich durch ihre Integration in den geografischen Raum und die Verwendung von vor Ort vorgefundenen Naturmaterialien aus.
Frühe Meisterwerke der „Land Art“ am Kogelberg sind der „Steingarten“ von Kengiro Azuma (Japan) aus 1971, der „Stein für Matthias Hauer“ von Karl Prantl aus 1964 oder die „Japanische Linie“, ein exemplarisches Land Art-Manifesto von Makoto Fujiwara, Makio Yamaguchi, Tetsuzo Yamamoto, Takao Hirose und Satori Shoji aus 1970, welches vom Steinbruch aus den gesamten Kogel markiert.
In den frühen Morgenstunden hat der zum Ruster Hügelland gehörende Kogelberg seinen ganz besonderen Reiz. Das Licht der aufgehenden Sonne taucht das Gelände in sanfte Farben, Vögel, ebenfalls Frühaufsteher, geben lautstark ihre ersten Konzerte zum Besten, Hasen tummeln sich am Gelände, als hätten sie einen dringenden Auftrag zu erfüllen und der hell schillernde Morgentau verziert Gräser und Blüten.
Von der Ferne glitzert auf der einen Seite das Wasser des Neusiedlersees in der Ruster Bucht, auf der anderen zeigt sich der Schneeberg, in der Ferne erblickt man Eisenstadt und am Fuß des Kogelbergs schmiegt sich St. Margarethen in die Landschaft.
Wer den Berg im Sommer begeht, wird mitunter von Musik begleitet, wenn auf der Opernbühne gerade geprobt wird. Ob „Carmen“ 2023 oder dann „Aida“ 2024 – beschwingter kann eine Kulturwanderung nicht sein. Und wer genau schaut, wird sehen, dass auch die Schmetterlinge sich im Klang der Musik wiegen.